Refertilisierung / Vasovasostomie - Wiki: Informationen
Einleitung zur Vasovasostomie
Unter den medizinischen Begriffen Vasovasostomie oder Refertilisierung des Mannes ist die Umkehr einer Sterilisation beim Mann zu verstehen. Sollte sich unverhofft ein Kinderwunsch nach der Vasektomie (Sterilisation beim Mann) einstellen, kann diese Operation eine mögliche Alternative zur künstlichen Befruchtung sein. Aber auch, wenn bei einem Mann ein Verschluss der Samenleiter diagnostiziert wurde, kann eine Vasovasostomie zur Erlangung der Fruchtbarkeit des Mannes beitragen.
Der Eingriff gilt jedoch als besonders Anspruchsvoll, da die zu behandelnden Samenleiterstränge besonders filigran sind und eine Öffnung von lediglich 0,5 Millimeter Durchmesser aufweisen.
Eine Sonderform der Refertilisierung ist die Tubulovasostomie. Bei dieser Operation handelt es sich um ein erweitertes Verfahren der Vasovasostomie. Ziel beider Operationsmethoden ist die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit des männlichen Patienten.
Durchschnittliche Erfolgsrate
Die Chancen auf eine erfolgreiche Vasovasostomie richtet sich unter anderem danach, wie lange die Sterilisation bereits zurück liegt. Sind am Operationstag weniger als drei Jahre vergangen, können besonders erfahrene Urologen im Durchschnitt eine Quote von 90 Prozent erreichen. Nach einem Jahrzehnt sinken jedoch die Chancen auf eine erneute Fruchtbarkeit. Ein Spezialist auf dem Gebiet der Vasovasostomie kann aber auch nach einem längeren Zeitraum durchaus noch eine Erfolgsquote von 70% vorweisen.
Ob der Kinderwunsch in Erfüllung geht, ist aber auch vom Alter des Patienten und seiner Partnerin abhängig. Mit fortgeschrittener Lebenszeit verringert sich die Chance auf eine Schwangerschaft. Es ist grundsätzlich sinnvoll, vor der Vasovasostomie-OP auch die Partnerin auf eine mögliche Unfruchtbarkeit untersuchen zu lassen.
Kosten der Vasovasostomie
Die Vasovasostomie kostet zwischen 1.800 und 3.500 Euro. Interessierte Männer/Paare sollten jedoch bis zu 6000 Euro einplanen. Diese deutlich erhöhte Rechnung kann entstehen, wenn eine Tubulovasostomie durchgeführt werden muss, um die Erfolgschancen der OP zu erhöhen. Einige Spezialisten berechnen einen Pauschalbetrag, der auch eine mögliche Tubulovasostomie mit einschließt. Grundsätzlich sagt ein hoher oder niedriger Preis nicht zwangsläufig etwas über die Qualität der ärztlichen Leistung aus.
Wurde die Durchgängigkeit der Samenleiter im Rahmen einer Sterilisation unterbrochen, handelt es sich bei der Operation um eine medizinische Leistung, welche auf persönlichen Wunsch des Patienten erfolgt. Aus diesem Grund werden die meisten Krankenkassen die Kosten einer Refertilisierung nicht übernehmen. Ist der Eingriff jedoch aus medizinischer Sicht notwendig, bestehen gute Chancen auf Kostenübernahme.
Mögliche Risiken
Wie bei jeder medizinischen Operation, sollten sich potentielle Patienten auch vor einer Vasovasostomie über das Risiko möglicher Komplikationen bewusst sein. So kann das Operationsziel verfehlt werden oder ein erneuter Samenleiterverschluss entstehen. Sollte dieser Fall eintreten, kann eine Nachbehandlung durch einen Urologen erforderlich sein. Aber auch eine gestörte Wundheilung oder Infektionen können auftreten. Bei Vasovasostomie-Patienten treten immer wieder auch Schwellungen und Blutergüsse auf. Diese sind in der Regel jedoch harmlos und zeitlich begrenzt. Seltener, aber auch unangenehmer, sind dagegen Abszesse und Entzündung der Nebenhoden.
Im Vergleich zu manchen anderen medizinischen Eingriffen gilt die Refertilisierung beim Mann jedoch als risikoarm. Eine verantwortungsvolle und umfassende Aufklärung durch den Urologen ist für diesen verpflichtend und sollte im Rahmen des Gesprächs vor dem Eingriff erfolgen.